UNSER FLÜGEL

04. März 2021
Finsterwalde

Der Steinway ist da
Von Jürgen Weser


Der Steinway-Flügel ist in Finsterwalde angekommen. Für die Finsterwalderinnen und Finsterwalde ist dann eine gute Nachricht. Damit steht einer Premiere beim Kammermusikfestival nichts im Wege. Perspektivisch soll der Flügel in der Finsterwalder Stadthalle erklingen. 
Nach langjähriger Spendenaktion und Suche nach Fördergeldern konnte der hochwertige Steinway & Sons Flügels Ende Januar durch den Finsterwalder Kulturverein K 3 gekauft werden. Der Qualitäts-Flügel hat immerhin fast 180.000 Euro gekostet. Am Donnerstag ist das ersehnte Instrument wohlbehalten und pünktlich zum Kammermusikfestival in Finsterwalde eingetroffen. Entsprechend groß war die Freude bei Nassib Ahmadieh und Johanna Zmeck. Er ist Vorsitzender des Vereins und beide sind die Organisatoren des Finsterwalder Musikfestivals.
Transportauftrag für eine Spezialfirma
Für die unbeschadete und fachgerechte Lieferung des wertvollen Instruments hatten Sven Taske und Rene Sabrowski vom Taske-Klavier -Transportunternehmen aus Mahlow den Auftrag der Firma Steinway & Sons bekommen. Mit äußerster Sorgfalt brachten sie den 500 Kilogramm schweren Steinway schließlich auf die Bühne in der Aula des Sängerstadt-Gymnasiums, wo er in Kürze seine ersten Konzerte erleben wird.

Ein komplizierter Arbeitsvorgang, den die beiden Männer souverän und mit viel Erfahrung souverän meisterten. Schnell waren die Füße montiert und der Steinway von den schützenden Hüllen befreit, damit er sich in vollem Glanz präsentieren konnte. 

In Südbrandenburg ist der hochwertige Flügel ein Alleinstellungsmerkmal und soll nach Fertigstellung der Finsterwalder Stadthalle als Konzertflügel Pianisten der Premium-Liga nach Finsterwalde locken.

Glücklich war am Donnerstag vor allem die Pianistin Johanna Zmeck. Sofort ließ sie ihre Finger über die schwarz-weißen Tasten gleiten und zauberte erste Melodien in die Aula. Am 12. März konzertiert sie erstmals im Trio Eisa im Rahmen des diesjährigen Kammermusikfestivals auf dem neuerworbenen Flügel. Das Konzert wird aufgezeichnet und am 14. März gestreamt. Musikfreunde sollten also unbedingt über reservix buchen, um an dem besonderen Erlebnis teilhaben zu können.
Wer zuerst auf dem Steinway spielen darf
Doch zuvor, so verrät Johanna Zmeck, dürfen ihre Piano-Schüler, die am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teilnehmen, noch vor ihr an den Flügel. In der kommenden Woche werden die Wettbewerbsbeiträge von Laetitia Pilz mit Emily Köpke am Cello, von Jette und Fabian Jentzsch und Johannes Schöne aufgezeichnet.
Für mehr kulturelle Anziehungskraft von Finsterwalde
Johanna Zmeck und Nassib Ahmadieh betonen, dass mit dem Steinway-Flügel die kulturelle Anziehungskraft von Finsterwalde einen weiteren Schub erfahren soll. Nach dem Kammermusikfestival wird er bis zu den nächsten Konzerten in der Stadtbibliothek gut temperiert untergebracht.

Fotos: Jürgen Weser und Nassib Ahmadieh

20. Januar 2021
Finsterwalde/Hamburg

Die Auswahl unseres Flügels 



20. Januar 2021
Finsterwalde/Hamburg

Der beste Steinway für Finsterwalde

Von Jürgen Weser

Durch erhöhte Spendenbereitschaft und mit einer 50000 Euro Förderung vom Land war die notwendige Summe von knapp 180 000 Euro für den Steinway der höchsten Qualitätsstufe D – ebon erreicht worden. Wegen der Fördersumme musste der Kauf im Januar über die Runden gebracht worden. Solch einen Flügel kauft man nicht mal so nebenbei, er soll den Ansprüchen der neuen Stadthalle gerecht werden wie Kammermusikkonzerten und größere Konzerte mit Orchesterbegleitung bei 600 Zuhörern und den Ansprüchen der weltbesten Pianisten genügen. Deshalb war der international gefragte Konzertpianist Martin Helmchen als ausgewiesener Experte in der Beurteilung von Steinway-Flügeln neben Johanna Zmeck für die Begutachtung mit ins Boot geholt worden. Jürgen Vetter von den „Piktografen“ dokumentierte den Besuch bei Steinway & Sons mit der Auswahl des Flügels für die Homepage des Kulturvereins. Aufgeregt konnte Johanna Zmeck kaum erwarten, die bereitgestellten Flügel bei Steinway und Sons zu testen. Sechs Flügel der Kategorie D 274 konnte Dirk Augustat von der Steinway & Sons Firmenleitung zur Auswahl präsentieren. Schon der Anblick ließ auch bei Nassib Ahmadieh den Puls nach oben gehen. Für Martin Helmchen, der schon in der Jugend etliche Steinway Preise einheimste, ist der Steinway D der kompletteste Flügel für die Ansprüche aller musikalischer Zeitepochen von Bach bis zur zeitgenössischen Musik. Das Testverfahren machte den beiden Pianisten viel Spaß. Mehr als zwei Sunden Zeit nahmen sie sich, um Spielgefühl, akustische Leistung, Farbenvielfalt der Töne in allen Einzelheiten auszutesten. „Der ist für mich raus, zu leichtgängig“, urteilte Johanna Zmeck schnell bei einem der Kandidaten. Andere machten die Entscheidung schwieriger.                             
Zwischen einzelnen Spielphasen tauschten Johanna Zmeck und Martin Helmchen immer wieder ihre Eindrücke aus, unterstützt von Nassib Ahmadieh. Schließlich waren zwei Flügel ins „Finale“ gekommen und übereinstimmend entschieden beide Pianisten, dass es die Nummer 6 sein soll. „Das wird eine einzigartige Sache für ganz Südbrandenburg!“, schwärmte Helmchen, der selbst einen Steinway in seiner Wohnung stehen hat. „Solch ein Flügel ist in der gesamten Region, auch in Cottbus, nicht zu finden.“ Er besitzt „viel Tiefe, die Mittellage singt, hat Brillanz in der Höhe, sehr warme Tonqualität und Weichheit“, schwärmte auch Johanna Zmeck, die gleich noch ein kleines Konzert spielte. Angelockt davon, lobte Gerrit Glaner als künstlerischer Leiter bei Steinway & Sons die tolle Entscheidung und das Engagement des Finsterwalder Vereins. „Mit dem Flügel bekommen sie die besten Steinway-Artists der Welt nach Finsterwalde.“ Nassib Ahmadieh hat für das Konzert zur Eröffnung der Stadthalle auch schon einen besonderen Pfeil, „der noch im Köcher bleibt“, schmunzelt er. Am 4. März wird der „Finsterwalder Steinway“ den Weg in die Aula des Sängerstadt-Gymnasiums finden, wo am 5. März das diesjährige Kammermusikfestival startet, in dessen Rahmen der Steinway am 12. März zum ersten Mal ertönt, auch wenn die Konzerte nur digital möglich sein sollten. Bevor er in die Stadthalle umzieht, wird der Steinway sachgerecht im Gymnasium gelagert. „Finsterwalde ist eine einmalige Sache gelungen!“, resümiert Nassib Ahmadieh.                                                                                                                         
Fotos: Jürgen Vetter, diepiktografen.de

10. Januar 2021
Finsterwalde/Hamburg 

Spendenziel erreicht: 
Der Steinway-Konzertflügel kommt nach Finsterwalde

Dank überragender Spendenbereitschaft und einer Förderung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur konnten im Rahmen einer Spendenkampagne im Dezember des vergangenen Jahres weitere 100.000 Euro für den Kauf des Steinway-Flügels eingeworben werden. Damit steht die benötigte Summe von etwa 180.000 Euro zur Verfügung und einer zügigen Anschaffung des hochwertigen Instruments nichts mehr im Wege. Der Vorsitzende des Kulturvereins K3 Finsterwalde, Nassib Ahamdieh, ist begeistert: „Die Idee der Premiumpartnerschaft ist auf unerwarteten Erfolg gestoßen. Wir danken allen Spendern, die trotz schwieriger Zeiten in die kulturelle Zukunft der Sängerstadtregion investiert haben.“ Darüber, wie die Namen der Premiumpartner, die jeweils mindestens 5.000 Euro gespendet haben, angemessen präsentiert werden, machen sich gegenwärtig die Agentur diepiktografen und das Architekturbüro Habermann Gedanken. Erste Entwürfe für eine Spenderstele liegen vor. 
Bereits im Jahr 2017 begann der Verein der Freunde und Förderer der Sängerstadt Kunst-, Kultur- und Kongresszentrum e.V. mit der Spendenaktion für den hochwertigen Flügel der Marke Steinway & Sons. Bis Ende 2019 waren knapp 60.000 Euro zusammengekommen. Die Kampagne zur Premiumpartnerschaft hat den Spendentopf schließlich gefüllt. Trotz Preissteigerung kann der Flügel nun angeschafft werden. Schon am 18. Januar werden der international arbeitende Pianist Martin Helmchen und die bekannte Pianistin und künstlerische Leiterin des Finsterwalder Kammermusik Festivals, Johanna Zmeck, nach Hamburg reisen, um bei Steinway & Sons den Flügel auswählen. 
„Steinway & Sons perfektionierte den Bau von Konzertflügeln seit mehr als hundert Jahren und avancierte zur beliebtesten Marke weltweit. Nichtsdestotrotz gibt es Unterschiede zwischen den Instrumenten des gleichen Modells. Außerdem werden Klang und Spielbarkeit eines jeden Instruments durch Unterschiede in der Maserung, dem Alter und der Trocknung des Holzes sowie durch leichteste Abweichungen in der Mechanik, beispielsweise der Tastatur, beeinflusst. Die Perfektionsansprüche der Marke können noch so hoch sein, ein jedes Instrument bleibt ein Unikat. Deswegen engagiertet der Verein gleich zwei Pianisten, um das Auswahlverfahren durchzuführen. So können wir sicher sein, dass der gekaufte Konzertflügel die höchsten Ansprüche erfüllt und einen eigenen Charakter besitzt. Dieses Instrument wird ein Unikat im Süden Brandenburgs sein“, sagt Nassib Ahmadieh. Aufgrund der momentanen pandemischen Lage kann nur eine begrenzte Zahl an Personen bei der Auswahl in Hamburg dabei sein. Medial begleiten werden das Auswahlverfahren darum der Journalist Jürgen Weser und Jürgen Vetter von der Agentur diepiktografen. Somit können Interessierte am Computer und in der Presse am Auswahlverfahren teilhaben. 
Der Flügel wird voraussichtlich am 4. März in die Aula des Sängerstadtgymnasiums geliefert. Er wird im Rahmen des Finsterwalder Kammermusik Festivals eingeweiht, dessen Konzerte aufgezeichnet und gestreamt werden. „Zunächst ist das einmalige Instrument also nur digital erlebbar, aber wir sind uns sicher, dass nach Verbesserung der Situation, die Finsterwalderinnen und Finsterwalder und viele Menschen aus nah und fern den Flügel live erleben und große Freude an dem Instrument haben werden“, resümiert Ahmadieh. 

Das sind unsere Premiumpartner:
1. Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
2. Sparkasse Elbe-Elster
3. Donner GmbH - Bronkow
4. Finsterwalder Bau Union GmbH
5. Bäckerei Bubner GmbH
6. Böllhoff Produktion GmbH - Sonnewalde
7. Steuerkanzlei Boche & Kollegen 
8. Kjellberg Stiftung Finsterwalde
9. Architektenbüro Jürgen Habermann 
10. RCS Richter Computer Systemhaus GmbH - Massen
11. Altnauendorf GmbH & Co
12. Steinwayhaus Berlin
13. Dr. Christina und Lothar Thor
14. Herr Dieter Thor


AUSFLUG ZU STEINWAYS & SONS NACH HAMBURG

Bereits im Oktober hat sich eine Gruppe Interessierter nach Hamburg zu Steinway & Sons Manufaktur aufgemacht. 
Lesen Sie hier den Bericht von Jürgen Weser in der Lausitzer Rundschau.
Finsterwalde/Hamburg

Der Stadthallen-Förderverein war auf Info-Tour
bei Steinway & Sons in Hamburg

Von Jürgen Weser

Am Montag haben sich sechzig Mitglieder und Freunde des Fördervereins Finsterwalder Stadthalle auf die Reise nach Hamburg gemacht. Erste Ziele sind nicht die touristischen Highlights der Hansestadt wie Elbphilharmonie, Speicherstadt und Hafencity. Es geht zur weltberühmten Musikinstrumenten-Firma für Flügel und Klaviere „Steinway & Sons“. Das hat seinen guten Grund: Der Förderverein möchte für die künftige Stadthalle den Erwerb eines Premium-Flügels realisieren. Die renommierte Hamburger Firma mit 400 Mitarbeitern, die pro Jahr etwa 1200 Instrumente produziert und weltweit vertreibt, ist dafür bester Ansprechpartner, weiß Siegfried Fritsche, Organisator der Reise und mit dem Finsterwalder Musiklehrer und Konzertmusiker Nassib Ahmadieh Ideengeber für den Kauf. Zwar dauert es noch, bis die Stadthalle gebaut ist und eingeweiht werden kann, aber „ebenso langfristig wie die Stadthalle muss der Kauf eines hochwertigen Konzertflügels in Angriff genommen werden“, weiß der ehemalige Musikschulleiter und Vorstandsmitglied im Förderverein, Siegfried Fritsche. Immerhin dauert die Produktion eines Flügelmodells der Kategorie C als zweithöchste Qualitätsstufe, wofür man sich entschieden hat, mit seinen 20 000 Einzelteilen und 2500 Arbeitsschritten in Handarbeit mindestens ein Jahr und es bedarf zweijähriger vorangehender Trocknung ausgesuchter Hölzer wie Fichte, Ahorn, Whitewood, Mahagoni und Bubinga, erfahren die Besucher beim Firmenrundgang von Dirk Augustin und Richard Kern von der Firmenleitung, die aus der Berliner Firmen-Dependance zur fachkundigen Führung angereist sind. „Unser Flügel ist schon in Arbeit“, scherzt die stellvertretende Fördervereinsvorsitzende Gabriele Krink. Wohl noch in der Holztrocknung. Während der Führung durch alle Produktionsetappen bekommen die Gäste eine Ahnung, warum die 1880 von Steinway & Sons New York in Hamburg gegründete Firma weltweit die Nummer 1 für Konzertflügel ist und mehr als 90 Prozent aller Konzertpianisten Steinway wählen.
Interessiert staunt auch Torsten Schulze als Chef von Busreisen Pietzsch, der mit Vater Manfred die Finsterwalder Truppe bestens kutschiert und betreut, über die vielen akribischen Arbeitsschritte. „Das ist schon Wahnsinn“, weiß auch der ehemalige Musikpädagoge Gotthard Lukas. Er betrachtet interessiert wie alle Reiseteilnehmer, wie vom Holzzuschnitt über die ganzheitliche Rim-Biegerei in einem Biegeblock mit bis zu zwanzig Schichten, dem Furnieren über das Einbringen der Resonanzbodenplatte, der 243 Saiten, des komplizierten Seileinzugs und vieler anderer Detailarbeiten bis hin zur Arbeit der Intonierer daraus schließlich ein mondän schwarzglänzender Steinway & Sons geworden ist. So wie er im Schauraum andächtig zu bestaunen ist.

Da überraschen auch die etwa 120 000 Euro nicht, die der Förderverein aufbringen muss. „Das können wir natürlich nicht aus eigener Kraft“, weiß auch Schatzmeisterin Elke Koinzer. Deshalb hofft der Förderverein auf große Spendenbereitschaft. „Der Anfang ist bereits gemacht“, erzählt Siegfried Fritsche. „Nur mit einem solchen Flügel als Unikat locken wir virtuose Pianisten der konzertanten Champions­league zu uns nach Finsterwalde.“ Die Reiseteilnehmer aus Finsterwalde sind von dem Projekt überzeugt. „Wir denken, dass wir mit unserem Firmenbesuch den Spendenstrom in Gang setzen können“, glaubt Siegfried Fritsche. Nach diesem besonderen Erlebnis jenseits üblicher Touristenattraktionen genossen die Fördervereins-Reiseteilnehmer trotz typischen Hamburg-Wetters am Montag noch die Hamburger Highlights mit der neuen Elbphilharmonie, der Hafencity und Speicherstadt. Angedacht ist vom Förderverein, öfter solche Reisen oder auch zu Konzerten anzubieten.

Fotos: Jürgen Weser
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